Dietzenbach, 04.09.2019 – Die Grünen unterstützen das derzeit in der Stadtverordnetenversammlung diskutierte Radverkehrskonzept und den radfreundlichen Umbau der Offenbacher Straße (L3001). Fahrradfahren in Dietzenbach ist unbequem und gefährlich. Gute Fahrradwege haben viele Vorteile: Weniger Verkehr auf den Straßen, weniger Unfälle und eine belebtere Stadt, die die Geschäfte stärkt. Gleichzeitig sind die Kosten im Gegensatz zum Bau und Erhalt von Autostraßen gering.
Die Gründe für das Radkonzept und den Umbau der Offenbacher Straße im Detail
- Radverkehr stärkt Dietzenbacher Geschäfte
- Radkonzept von Wissenschaftlern, Ämtern und breiter Koalition entwickelt
- Weniger Unfälle und mehr Sicherheit
Große Teile der Offenbacher Straße (L3001) müssen in den kommenden Jahren modernisiert werden. Bei dieser Gelegenheit werden Planungsfehler aus den 60er- und 70er-Jahren korrigiert, als von einem Wachstum auf bis zu 70.000 Einwohner ausgegangen wurde. Das Dietzenbach der kommenden Jahrzehnte ist ein vollkommen anderes, als es vor einem halben Jahrhundert absehbar war. Es gibt nun das Internet mit Home Office, die S-Bahn, E-Bikes, neue Schulen, die neue Stadtmitte und das neue Rathaus und das Capitol (Bürgerhaus). Dietzenbach muss gerade auch im innerstädtischen Verkehr dringend moderner werden und deswegen auch den Radverkehr stärken!
Radverkehr stärkt Dietzenbachs Geschäfte
Dietzenbachs Zukunft ist davon abhängig, wie wir uns in der Kreisstadt fortbewegen. Beispiele aus vielen anderen Städten zeigen: Mehr Fußgänger und Radfahrer führen zu mehr zufälligen Begegnungen mit Bekannten und Freunden und mehr Geschäften direkt in Wohnnähe. Weniger Autofahrten sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern stärken unsere Geschäfte und das Leben in der Altstadt, in Mitte und in Steinberg. Und: Für mehr Auto-Parkplätze ist schlicht kein Raum vorhanden.
Modernisierung der Offenbacher Straße per Gesetz vorgeschrieben
Das Personenbeförderungsgesetz schreibt vor, dass bis 2022 die Bushaltestellen einen Einstieg ohne Höhenunterschied (barrierefrei) ermöglichen müssen. Das ist sinnvoll, denn es erleichtert etwa Eltern mit Kinderwägen und Rollstuhlfahrern, unkompliziert und ohne Auto mit dem Bus zur S-Bahn oder zum Einkaufen zu fahren. Dietzenbach muss handeln!
Radkonzept auf breiter Basis erarbeitet
Die Kreisstadt Dietzenbach hat zusammen mit unabhängigen Verkehrsexperten sowie der Polizei, dem Ordnungsamt, dem Seniorenverband, dem ADFC, dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2015 auf Initiative der Grünen (Drucksache: 17/1194/) einen Arbeitskreis gegründet, der im ersten Schritt ein gutes Konzept für besseren Radverkehr entlang der Offenbacher Straße entwickelt hat. Viele Maßnahmen, die Fahrradfahren attraktiver und vor allem sicherer machen wurden geschaffen. Erfahrungen aus vielen anderen Städten zeigen: Lange Ampelphasen, holprige und zu enge Wege schrecken insbesondere Familien mit Kindern und Senioren ab. Sie sind schlichtweg gefährlich!
Insgesamt wird unser Dietzenbach deutlich entlastet, umso mehr Menschen auf das Rad umsteigen. In Ländern wie Holland oder Dänemark ist es inzwischen normal kurze und mittlere Wege mit dem Rad zurückzulegen und die Lebensqualität in diesen Ländern spricht dafür, dass der Radverkehr auch seinen Teil dazu beitragen kann.
Mehrfach wurde über das Radverkehrskonzept in der Stadtverordnetenversammlung schon diskutiert und abgestimmt. Dazu gab es bisher immer eine Mehrheit. Von Anfang an jedoch, war die CDU gegen den Radverkehr und die Planungsarbeiten. Alle Anträge und Freigaben, alle Sitzungen dazu wurden bisher von Seiten der CDU blockiert, nicht wahrgenommen, sollten zu Gunsten des Autoverkehrs geändert werden oder hatten schlicht das Ziel, durch weitere aufwendige Prüfverfahren das ganze Projekt weit in die Zukunft zu schieben.
Die aktuellen Kosten für Markierungsarbeiten (Nord – Rathaus bis Ausgang Heusenstamm) und weitere Planungsarbeiten (Abschnitt Mitte) von 74.000 Euro sind nach unsere Meinung vertretbar. Ob die Gesamtmodernisierungskosten von rund 4 Millionen Euro erreicht werden, ist noch nicht abzusehen. Es bleibt hierbei festzuhalten, dass der kleinste Teil dieser Gesamtschätzung tatsächlich für den Radverkehr aufgebraucht wird. Insbesondere die Erneuerung der Knotenpunkte, die Herstellung von barrierefreien Haltestellen und die Rückabwicklung von Planungsfehlern aus den 70 Jahren bündeln den größten Teil der Summe. Fördermittel von Land und Bund stehen jedoch auch hierfür bereit. Das Argument, dass dafür kein Geld vorhanden sei, ist vorgeschoben: Für einen LKW-Stellplatz im Gewerbegebiet hat die Mehrheit der Stadtverordneten 600.000 Euro im Haushalt reserviert – die Grünen haben dagegen gestimmt. Welchen Nutzen hat der Parkplatz für die Dietzenbacher Bürger?
Im Übrigen, die kürzliche Modernisierung der Velizy-Kreuzung (B 459) hat gezeigt, dass eine Fahrspur vollkommen ausreichend war!
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