Wir sind froh darüber, dass immer mehr Menschen auch in Hessen den Radverkehr fordern wollen. Deshalb haben wir Grüne in Dietzenbach dafür gesorgt, dass es den Arbeitskreis Radverkehr gibt – dort wird dieses Thema zum Glück vorangetrieben – wenn auch noch mit großen Lösungen, wo wir eher auch für viele kleine Lösungen wären. Die kommen hoffentlich demnächst dran 🙂
Jetzt aber zur Pressemitteilung:
95% der Radfahrerinnen und Radfahrer, 78% der ÖPNV-Nutzerinnen und Nutzer, aber auch 69% der Autofahrerinnen und Autofahrer in Hessen befürworten eine Neuaufteilung der Verkehrswegeflächen zugunsten des Rad- und auf Kosten des Autoverkehrs: Das ist das Ergebnis der heute veröffentlichten Umfrage des Hessischen Rundfunks und Infratest zum Thema Radverkehr. „Die Radwege-Infrastruktur muss dringend an die steigenden Zahlen von Radfahrerinnen und Radfahrer angepasst werden – das merken sogar die Autofahrerinnen und Autofahrer in Hessen deutlich“, kommentiert Karin Müller, Sprecherin für Verkehr der GRÜNEN Fraktion im Hessischen Landtag die Umfrage.
Die Größe der Stadt, in der die Befragten lebten, schlug sich kaum in den Aussagen nieder. Sowohl in Ortschaften von weniger als 20.000, als auch in Städten von über 100.000 Einwohnern fanden sich eindeutige Mehrheiten für Radspuren auf Kosten von Autospuren. „Wir sehen uns in unserem Einsatz für mehr Radverkehr in Hessen bestätigt, und wollen auch in kleineren Kommunen den Hessinnen und Hessen ermöglichen, ihre täglichen Wege mit dem Rad zu erledigen“, kommentiert Karin Müller.
Damit das gelingt, müssen auf Bundesebene dringend benötigte Maßnahmen, wie eine fahrradfreundlichere Straßenverkehrsordnung, Abbiegeassistenten für LKW und eine verschärfte Mindestabstandsvorschrift für überholende Autos und Motorräder umgesetzt werden. „Denn auch wenn wir dringend mehr Radwege brauchen, müssen sich Radfahrerinnen und Radfahrer auf Hessens Straßen auch sicher fühlen“, so Karin Müller. „Gemeinsam mit der kommunalen Ebene wollen wir den Willen der Hessinnen und Hessen für mehr sichere Radinfrastruktur umsetzen. Dazu unterstützt das Land die Kommunen mit Mitteln aus der Nahmobilitätsrichtlinie und dem Mobilitätsfördergesetz.“
Die Umsetzung von Überland-Radschnellwegen ist ebenfalls ein wichtiger Baustein um nachhaltige Mobilität in Hessen zu fördern – insbesondere im Rhein-Main-Gebiet. Die aktuelle Umfrage des Hessischen Rundfunks zeigt jedoch, dass die Bürgerinnen und Bürger insbesondere dort vehement mehr Platz fürs Rad einfordern, wo viele Verkehrsteilnehmerinnen und –teilnehmer sich wenig Verkehrsfläche teilen müssen. „Das Fahrrad wird immer beliebter und es ist in erster Linie ein urbanes Verkehrsmittel, diesem Trend müssen wir insbesondere unsere städtische Infrastruktur anpassen. Hier wird in den Ergebnissen der Umfrage deutlich, dass die Menschen in Hessen das größte Flächenpotenzial für mehr Fahrradinfrastruktur nicht in Gehwegen, sondern explizit in der dem Auto gewidmeten Fläche sehen“, so Karin Müller.